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Klavier-Recital Mozart-Debussy-Chopin
Konzert am 14. März 2007, Aschersleben Bestehornhaus




Mitteldeutsche Zeitung 19.03.07

(Ingeburg Pocklitz):
Wenn Hände beeindruckend schnell über die Tasten fliegen

Ein Klavierrecital mit Werken von Mozart, Debussy und Chopin war angekündigt, und die Erwartungshaltung der Musik und einem aus Aschersleben stammenden Pianisten gegenüber war groß.

So war dann auch der Konzertraum zur „Stunde der Musik“ bis auf den letzten Platz gefüllt. Die Erwartung wurde nicht enttäuscht. Der Konzertabend war außer dem akustischen auch ein optisches Erlebnis. Zu sehen, wie bei ausgesprochen virtuosen Kompositionen die Hände des Pianisten in atemberaubender Geschwindigkeit über die Tasten flogen, war faszinierend. Noch mehr beeindruckte den Musik liebenden Konzerthörer, dass Hermann Müller alles auswendig spielte.

Bereits während der eingangs gespielten Sonaten F-Dur und A-Dur von Wolfgang A. Mozart wurde die musikalische Gestaltungskraft des Künstlers deutlich. Im Laufe des Abends hatte man den Eindruck, dass sich diese Kraft mit jedem der folgenden Stücke noch steigerte. Bei den 7 Preludes von Claude Debussy waren die Gegensätze zwischen den einzelnen Titeln teilweise überwältigend. Die Kompositionen entstanden 1910, und Debussy schuf mit ihnen etwas Neues und Originelles. Die Titel stellen poetische Assoziationen dar, die dem besseren Verständnis dienen sollen. So beschreiben z.B. „Schritte im Schnee“ Monotonie, Einsamkeit und Kälte. „Was der Westwind gesehen“ ist das sturmgepeitschte Meer. Noch gegensätzlicher ist die zarte Melodie von „Das Mädchen mit den Flachshaaren“ zu der anschließenden „Versunkenen Kathedrale“. Hierbei hörte man förmlich den gewaltigen Orgelklang und das Glockengeläut der Kathedrale.

Die abschließend gespielte Grande Polonaise brillante von Frédéric Chopin zeigte noch einmal die hohe Virtuosität des Künstlers Hermann Müller. Zwei Stunden lang hatte er die Zuhörer im wahrsten Sinne des Wortes in seinen Bann gezogen, und diese dankten ihm mit starkem und anhaltendem Applaus.




Februar '07 | 14. April 2007